Kurs-Chaos im neuen Hauptstudium
Wir fordern mehr Kursplätze im CBK!
Wie geht es weiter mit den nicht ausreichenden Kursplätzen? In der aktuellen Anmeldephase ist wieder einmal klar geworden, dass eine Ausweitung der Anwesenheitspflichten sehr schädlich fürs Vorankommen der Studierenden ist.
Mit dem neuen Studienplan sind auch neue Anwesenheitspflichten und Kursdesigns gekommen. Und mit ihnen auch ein Mangel an Kursplätzen.
Durch den Schwall an Erstsemestrigen, die nun die STEOP im neuen Studienplan absolviert haben, sind jetzt alle CBK-Kurse maßlos überfüllt. Viele Studierende sind nicht in die Kurse hineingekommen, die sie aber dringend absolvieren müssen, um mit dem Hauptstudium starten zu können.
Überfüllte CBK-Fächer
Um mit dem Hauptstudium starten zu können, müssen Studierende in BaWiSo23 mindestens 20 ECTS aus dem CBK absolviert haben. Dafür stehen allerdings als LVP in der Prüfungswoche nur Mathematik und Wirtschaftsprivatrecht zur Verfügung. Das heißt: um die verbleibenden 12 ECTS zu füllen, muss man Glück bei der Atomuhranmeldung haben.
Und wenn das nicht klappt? Pech gehabt. Denn Kurse mit Anwesenheitspflicht ziehen sich oft über ein ganzes Semester. Wer nirgendwo rein kommt, kann auch nicht weiter studieren. Und genau das war das Problem in der aktuellen Anmeldephase: Sowohl bei Jahresabschluss und Unternehmensberichte, als auch bei allen anderen Kursen sind die Wartelisten randvoll.
Studienfortschritt würfeln
Bestraft werden dann vor allem jene, die für die Kursanmeldung zu langsam waren und auch noch nicht sehr weit im Studium fortgeschritten sind. Denn die Auffüllung über die Warteliste erfolgt meistens über den Studienfortschritt. Allen, die ohnehin schon Probleme mit dem Vorankommen im Studium haben, werden so noch zusätzliche Steine in den Weg gelegt und das Studium verzögert sich noch weiter. Unfair ist das vor allem arbeitenden Studierenden gegenüber, die sich nicht zu 100% auf das Studium fokussieren können und dadurch naturgemäß langsamer voranschreiten.
Schlechtes Omen für SBWL-Plätze
Im neuen Studienplan ist auch ein spürbar verstärkter Fokus auf die Spezialisierungen gelegt. Im Studienzweig BWL hat man so die Möglichkeit 60! ECTS in den Spezialisierungen zu absolvieren (also 3 Stück). Dass es jetzt schon so eine spürbare Knappheit im CBK gibt ist ein Vorbote für umso schlimmere Platzprobleme in den Spezialisierungen (vormals: SBWLs) der kommenden Semester. Umso schlimmer ist, dass Studierende die im SoSe 2024 keinen Platz in Jahresabschluss und Unternehmensberichte bekommen haben frühestens im SoSe 2025 mit den SBWLs starten können weil sich die Lehrveranstaltung über ein ganzes Semester zieht.
Systematisches Problem
Doch auch nach dem CBK hört das Glücksspiel nicht auf. Immer wieder gibt es auch im Hauptstudium zu wenig Kursangebote. Besonders drastisch ist diese Situation in WINF. Manchen Studierenden ist es hier passiert, dass sie in kein einziges Fach für ihren Studienzweig hineingekommen sind.
Und gerade in WINF ist in den kommenden Jahren mit einer Verschlimmerung dieser Situation zu rechnen. Als sehr zukunftssicherer Zweig wird er von immer mehr Studierenden gewählt - und das niedrige Angebot von und die hohe Nachfrage nach Kursen wird immer schlimmer.
Lösungsmöglichkeiten
Aufgabe der WU ist es, allen Studierenden, die ihr Studium voranbringen möchten, auch die Möglichkeit zur Verfügung zu stellen, das zu tun. Dabei darf aber auch unter keinen Umständen die Qualität der Lehre einbüßen. Daher ist es klar, es ist nicht immer möglich, 100% der Studierenden auch alle gewünschten Kurse zur Verfügung zu stellen. Aber bei einem Bachelorprogramm, das mit Anwesenheitspflichten übersät ist, systematisch zu wenig Kurse anzubieten, ist unfair gegenüber den eigenen Studierenden.
Wir haben dem Rektorat bereits verschiedene Lösungsvorschläge vorgelegt. Unter anderem könnte die Situation durch Reduzierung von Anwesenheitspflichten und mehr LVP-Fächern, bei denen die Prüfung in der Prüfungswoche abgelegt wird, entschärft werden.
Auch die Schaffung zusätzlicher Kursangebote, Ausweitung der aktuell bereits bestehenden Kurse oder auch die Aufweichung der Voraussetzungen für das Hauptstudium sind gute Möglichkeiten, eine Sequenzierung, die die Studierenden vom Vorankommen abhält, zu verhindern.
Wir setzen uns weiterhin für eine faire Kursplatzvergabe und gleichzeitig qualitative Lehre ein!