ÖH WU > Aktuelles > Sustainable Survival Guide > Regionalität
Sustainable Survival Guide

Regionalität

Um's Eck schmeckts doch am Besten!

VON STEFAN SCHUSTER

Story von Stefan Schuster
|
aktualisiert am 23.07.2021
|
Teilen via

Was ist eigentlich “Regionalität”?

Ganz einfach, sagt dir Regionalität woher kommt dein  gewünschtes Produkt kommt. Wir kennen doch alle das steirische Kernöl, den vorarlberger Bergkäse, den Tiroler Speck oder Pinzgauer Kaspressknödl. Die Region ist ein nationalen oder Staaten-übergreifender Teilraum,  ein Bundesland oder nur ein kleiner landwirtschaftlicher Bereich. 

Diese Regionalität gibt den Lebensmittel und Produkten ihre Herkunft. Natürlich werden diese regionalen Produkten auch nur mit Rohstoffen aus dieser Region produziert und verarbeitet.

 

Warum ist es gerade jetzt wichtig, regionale Produkte zu kaufen? 

Die meisten heimischen Betriebe stehen derzeit vor einer massiven Herausforderung.

Wegen der Corona-Krise sind vor allem viele Gastronomiebetriebe geschlossen, beziehungsweise nur auf das Notwendigste heruntergefahren. Weil die Gastronomie, die oft regional einkauft, um ihren Kunden die beste und frischeste Ware anzubieten, nun nicht die ursprünglichen Mengen kauft, können auch die regionalen landwirtschaftlichen Betriebe deutlich weniger verkaufen. 

Deshalb versuchen derzeit viele der betroffenen Unternehmen alternative Online-Angebote anzubieten. Um die regionalen Produzenten und Unternehmen zu unterstützen. Es ist gerade in dieser schweren Zeit sinnvoll, das Online-Kaufverhalten zu überdenken und bewusst auf die regionalen Angebote zurückzugreifen, anstatt umweltausbeutende  Konzerne und deren Philosophie zu unterstützen.

 

Warum “Regional” kaufen?

Umweltschutz, durch Vermeidung von Transportschäden

Dadurch, dass die Tomate bei deinem regionalen Einkauf direkt vom Nachbarfeld aus deiner Region kommt und nicht schon ein paar tausend Kilometer auf dem Buckel hat, wird viel an CO2-Emissionen eingespart. So bewirkst du nicht nur generell, wie wir dir später noch erzählen werden, viel gutes, sondern reduziert auch automatisch deinen CO2-Fußabdruck. Das gute Gewissen gibt's “gratis” dazu. 

Die eigene Kultur stärken

Regional einzukaufen, hilft dabei, regionale Spezialitäten und kulturelle Traditionen zu bewahren und sie  davor zu schützen, in Vergessenheit zu geraten. Außerdem fühlt es sich doch auch einfach super an, wenn man weiß, dass man einen lokalen Betrieb unterstützt, der heimische Werte verkörpert.

Unterstützung lokaler Landwirtinnen und Produzentinnen

Mit dem Einkauf regionaler Produkte unterstützt ihr lokale Betriebe und Bauern. Gerade kleinere Betriebe, die eher auf Qualität statt auf Masse setzen, sind auf eine rege Abnahme ihrer Produkte angewiesen. Wir als Konsumentinnen haben hier die Chance, direkt aktiv zu werden. Mit Regional gekauften Produkten steigern wir die Nachfrage und die Möglichkeiten tatsächlich etwas zu bewegen.

Verschwendung vermeiden

Was in großen Supermarktketten gar nicht auf den Ladentisch kommt, wird beim Bauern ums Eck umso mehr geschätzt. Wer „hässliche“ Gurken, Karotten und Äpfel außerhalb der Norm kauft, hat meist nicht nur g’schmackigeres Gemüse, sondern hilft auch Müll zu reduzieren

 

5 Tipps für den Regionalen Einkauf

Hier findet ihr ganz leicht - alle Märkte in Wien und Österreich. 

Obst und Gemüse

In Wien gibt es unzählige Wochenmärkte und man muss gar nicht raus auf den Hof fahren, um gute regionale Produkte zu finden. Für uns Netflix-Couch-potatoes gibt es aber dennoch die Möglichkeiten von zahlreichen Obst-Gemüse-Kisten, die uns das beste aus der Region direkt an die Haustür liefern. Auch die hiesigen Supermärkte haben es eingesehen, das wir regionale Produkte bevorzugen, auch hier lohnt es sich genauer hinzusehen. 

Milch und Milchprodukte

Die Milchkühe gehören zu Österreich, wie die Berge, damit tragen wir aktiv zum Erhalt eines kulturellen und traditionellen Teils Österreichs. Auch diese regional produzierte Milch und Milchprodukte findet man auf den Märkten in ganz Wien. Mittlerweile findet man schon Automaten, an denen man frische Milch selber und jederzeit frisch abholen kann.

Brot und Gepäck

Klar, die Kaisersemmel um 30 Cent im Supermarkt ist verlockend, aber oft lohnt es sich der etwas teure Preis beim Bäcker um die Ecke. Besonders kleine Bäckereien haben oft ein sehr einzigartiges Angebot und bieten ein unvergleichbares Geschmackserlebnis. Dadurch sichern wir die lokale Nahversorgung und reduzieren den Lieferverkehr.

Fleisch

Besonders bei diesem viel diskutierten Nahrungsmittel lohnt es sich näher hinzusehen. Wenn Fleisch, dann muss Haltung und Herkunft der Tiere ein wichtiges Kriterium sein.  Kommt das Wiener Schnitzel aus der Region dann verringern die kürzeren Transportwege nicht nur die Klimabelastung, sondern auch den Stress für die Tiere. Folglich auch eine bessere Qualität des Fleisches. 

Österreichisches “Superfood”

Auch Österreich hat einige gesunde und vitamin- und mineralreiche Gemüse und Obstsorten, die leider oft vernachlässigt werden. Brokkoli, Erdäpfel, Feldgurken, Kohl, Radieschen, aber auch Erdbeeren, Heidelbeeren, Marillen (Marüll’n) oder Zwetschken stehen ihren exotischen Kollegen in nichts hinten an.

 

Kritik an Regionalität - regional ist nicht gleich regional

Leider auch bei uns in Österreich oder auch Deutschland hat die Bezeichnung “Regionalität” sehr viel Ermessensspielraum.  Oft liest man in Supermärkten “aus Österreich” , dies hat leider mit der genaues Definition von regional nur sehr wenig zu tun. Man kennt die beispiele das polnische aufgewachsene Schweine zu Schlachtung nach Deutschland transportiert werden, damit der Speck dann “aus Deutschland” bezeichnet werden darf.  Zusätzlich garantiert das weder Einsparungen in Transport oder den regionalen Erhalt der Wertschöpfung. Schlussendlich ist auch die Definition was nun als Region gilt für uns, Konsumentinnen fast nicht nachvollziehbar.

 

Fazit:

Regionalität tut uns allen gut. Es hilft unserer Gesundheit und schont die Umwelt. Das Geld bleibt in der Region, Arbeitsplätze bleiben erhalten, die Kaufkraft wird gestärkt. Die Regionen werden attraktiver. Die Bauernmärkte und kleinen Läden beleben das Stadtbild und fördern ein Miteinander. Schau’ drauf  wos kaufst!

 

Quellen: 

Kaernterjobs.com - Regionale Produkte kaufen

Der Kurier - Was bringt Regional?

BZFE - Regional einkaufen

hager.co.at - Regionalität genau betrachtet

 

 

 

Story von Stefan Schuster
|
aktualisiert am 23.07.2021
|
Teilen via